ROCHADE LUNA (R)

07. Juli – 25. August 2023

Die Ausstellung “Rochade Luna (R)” zeigt PopArt des Düsseldorfer Künstlers Stefan Hörnig (Freelancer für TV, Theater und Radio, 2017 Donaukunstpreis) und abstrakte Malerei von Thomas Christians (Oberlausitz, seit Jahren in Nienburg bei Halle lebend).
Zur Finissage gibt es eine Performance mit Günter Heinz (Posaune, bekannte Größe der Freejazz- und Avantgarde-Szene) und Live-Malen mit Thomas Christians.

Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste und kühlen schon mal die Gläser.

„Der in Köln lebende Künstler zeigte in diesem Jahr Werke, die alle eins zum Thema haben: die Banane.
Wer zuerst bei Kunst und Banane an die berühmte Velvet Underground Banane von Andy Warhol denkt, ist schon im richtigen Gedankengang angekommen aber noch lange nicht auf dem einzigen.
Bei Instagram veröffentlicht Stephan Hörnig die Ergebnisse seiner Bananenrezeption unter dem Hashtag „Aus dem (harten) Leben der Nachfahren einer ikonischen Banane“.


Zu sehen waren die Ergebnisse seiner Auseinandersetzung mit der Darstellung einer (banalen) Banane. Diese reichen von Andy Warhol über Thomas Baumgärtel bis hin zu Maurizio Cattelan. Ironisch bis sarkastisch wird das Verkümmern eines „ikonischen“ Motivs der klassischen Popart zur, mit dem Etikette contemporary versehenen, Dekokunst bearbeitet. Dem Künstler geht es dabei nicht nur um das Aufzeigen der Absurdität des Kunstmarktes, sondern er findet in der bildnerischen Auseinandersetzung mit dem Thema seine individuelle kritisch- fröhlichen Interpretationen dieses Motivs.

Dabei arbeitet der Künstler mit verschiedenen Techniken und Materialien. Vorherrschend ist der Siebdruck als serielles Moment. Gedruckt, gesprüht und gemalt wird auf Holz, Müllbeuteln, Plexiglas oder Baumwollleinwand. Die dabei entstehende „räudige“ Optik ist gewollt. Sie widerspricht bewusst der glatte Perfektheit simulierenden Ästhetik gängiger Popkultur. Die sich daraus ergebenden Paradoxien werden von ihm genutzt, um auf die sich mit der Gesellschaft im Wandel befindliche Popkultur hinzuweisen. So nutzt Stephan Hörnig diese Paradoxien, um seine eigene Sichtweise zu übermitteln.

Thomas Christians zeigt vor allem grafische Werke, die mit ihren stillen, an Zartheit grenzenden Ausstrahlung, berühren und anziehen, sich bei näherer Betrachtung oft als subversiv chaotische Kompositionen aus kraftvollen und eben auch sehr feinen Linien und Strukturen offenbaren.

Der Ausstellungstirel „Rochade Luna (R)“, der zunächst vor allem interessant und geheimnisvoll klingen sollte, erwies sich im Prozess der Ausstellungskonzeption als DER Ausstellungstitel. Nicht nur, dass mit „Rochade“ der Stellungswechsel, den beide Künstler auf räumlicher und personeller Ebene vollzogen haben, deutlich wird (Stephan Hörnig ist „the mainact“ und Thomas Christians fungiert als „special guest“), sondern „Rochade“ impliziert auch den künstlerischen Perspektivwechsel, der sich durch einen Stellungswechsel ergeben kann.“ (Text: Conny Köckritz).